Letzte Aktualisierung 04.02.2015 (Seite überarbeitet, Links aktualisiert)
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Schwerpunktthemen: Bausatzmontage, Umbau und Modifikation

Wenn Sie Familie Preiser ein neues Dach über dem Kopf spendieren, ist es für Sie selbstverständlich, einen Gebäudebausatz zu erstehen, ihn aufzubauen und ihn mit dem Bausatzmaterial zu detaillieren. Diese Selbstverständlichkeit gibt es bei Zubehör von Kleinserienherstellern so nicht, und erst recht der Aufbau von Fahrzeugmodellen fällt oft sogleich in die Kategorie "Kann ich nicht!". Woran liegt das? Am Preis kann es nicht liegen - moderne, etwas großzügigere Gebäudebausätze sind heute deutlich teurer als ein Waggon-, gelegentlich sogar als ein Lokmodell...


(Vorgesehene) Themen auf dieser Seite (von oben nach unten):

     Ein paar Gedanken vorab
I. Zubehörbausätze
A. Zubehör für Gleisanlagen und Rollmaterial
     a. Signalfernsprecher von Erbert
     b. Signalfernsprecher von NOCH    
     c. Weinert: Weichenstellbock

B. Ausgestaltung für die Anlage
     a. Ladegut

          aa. Paletten von KoTol
          bb. Holzkisten von KoTol
     b. sonstige Ausstattung
          aa. Sackkarre von KoTol (Neusilber geätzt)
          bb. Leitern von KoTol (Echtholz gelasert)
          cc. Milchkannenrampen von KoTol (Bausätze aus Echtholz)



 
II. Straßenfahrzeuge und landwirtschaftliches Gerät
A. Lkw-Oldtimer aus Kunststoff und Metall
     a. Kunststoffmodelle (Einteilung)
          aa.
aaa. Kipperzug von Kibri
          aa. bbb.
Dreiseitenkipper von Preiser


III. Was die Lok so zieht
A. Waggons in Mischbauweise (Weißmetall/Messing/Kunststoff)
     a. Offener vierachsiger Güterwagen von Weinert
     b. Offene EKB-Güterwagen von Schmalspurbedarf

 
IV. Triebwagen und Diesellokomotiven
V. "Jetzt trau ich mich auch an die Dampflok!"
  
VI. Umbauten
VII. Gebäude
  

rote Schrift: Rubriken     braune Schrift: Unterrubriken und geplante/angearbeitete Beiträge
blaue Schrift Unterrubrik: fertiger Beitrag eingestellt     blaue Schrift Unterpunkt: (weitgehend) abgeschlossen
in der Aktualisierungsübersicht erscheinen nur "blaue" Unterpunkte


Ein paar Gedanken vorab

Nach wie vor ist, trotz aller Angebotsbreite, gerade die Schmalspur eine Domäne der Bausatzangebote, müssen doch die Hersteller mit eher geringen verkauften Stückzahlen kalkulieren – und klarkommen! Das treibt die Preise, denn die Formen- und Vorlaufkosten müssen eben anteilig auf viel weniger Exemplare als in der Großserie umgelegt werden, und bei den zugekauften Teilen kommen in der Regel auch nicht die Stückzahlen zusammen, die hohe Mengenrabatte im Einkauf ermöglichen. Ist es da nicht legitim, dass viele Hersteller sich auf die Bauteil- und Bausatzproduktion beschränken und die arbeitszeit- und damit kostenintensive Montage und die aufwändige Endlackierung dem Verbraucher überlassen, um ihre Modelle für Otto Modellbahner nicht vollends unerschwinglich werden zu lassen? Dass noch einige mehr neben kostspieligen Original-Fertigmodellen auch preisgünstigere Bausätze anbieten? Dabei ist bei den meisten Produzenten der Trend zu erkennen, die Bausätze so zu konstruieren, dass die Erfolgschance für den Konsumenten quasi „eingebaut“ ist: Vormontierte Präzisionsantriebe, passgenaue Einzelteile, lackierfreundlich konfektionierte Baugruppen, Zusammenfassung einzelner Detaillierungselemente zu einem gemeinsamen, leicht zu platzierenden Messingguss, übersichtliche Bauanleitungen, geringe Anforderungen an Werkzeugbestand und handwerkliches Geschick – all das ist state of the art, und wer nicht in dieser Weiterentwicklungs-Liga mitspielt, hat schnell einen negativen Ruf, der kaum wieder loszuwerden ist.

Auch einige Zubehör-Anbieter ersparen sich mit Bausatz-Angeboten die kostenintensive Montage im eigenen Haus und machen dadurch das eine oder andere Modell für den fleißig selbst montierenden Kunden erschwinglich.

Versuchen Sie sich doch einmal an einem - relativ - preisgünstigen Bausatz der „Passgenau-Klasse“. Es muss ja nicht gleich eine Schlepptender-Dampflok mit zu öffnender Rauchkammertür und beweglichen Scherenbremsen sein. Einige kleine Zubehörteile, die auf jeder Anlage Glanzlichter setzen, vielleicht ein Straßenfahrzeug oder ein erster selbst aufgebauter Schmalspurwaggon: Nicht für alles muss man an der rechten Hand über Uhrmacher- und an der linken über Geburtshelfer-Finger verfügen, um ein ansehnliches Modell zustande zu bringen.

Das eine oder andere Modell wird hier in Kürze exemplarisch von der Bausatzschachtel bis zum Ersteinsatz fotografisch begleitet werden. Dabei wird der handwerkliche Anspruch von Mal zu Mal wachsen, aber eben auch der Erfahrungsschatz, den Sie sich durch Mittun aneignen können. Also: Was hält Sie davon ab – Sie haben sicher auch schon mehr Geld für weniger Sinnvolles ausgegeben als für Ihren ersten Bausatz mit Erfolgsperspektive. Begleiten Sie mich doch einfach die paar Schritte bei einem ersten Projekt „vom Bausatz zum Einsatz“!

Bausatzmontage, Kitbashing, Weathering, Altern, Bausätze abändern, Bausätze verändern, Bausätze kombinieren, Schmalspurfahrzeuge aus Bausätzen, Gebäudemodelle "aus der Schachtel" und nach selbst recherchierten Unterlagen, Zubehörbausätze zur Augestaltung, die Verarbeitung von Kunststoffbausätzen, Metallbausätzen, Gemischtbausätzen - all das wird hier Thema sein.

Ach ja: Auch die Fahrzeugbausätze von kibri und Preiser finden hier Asyl, damit Ihre Berührungsängste noch weiter abgebaut werden!

Bei Weinert/MIBA sieht doch eigentlich alles ganz einfach aus:

Tipps zur Modellmontage

Tipps zum Lackieren und Beschriften

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I. Zubehörbausätze

          I. A. Zubehör für Gleisanlagen und Rollmaterial                  


                    I. A. a. Signalfernsprecher von Erbert

Was tut ein Lokführer, der schon länger vor einem Halt gebietenden Signal steht, obwohl sein Buchfahrplan das nicht erwarten lässt? Er setzt sich über Funk mit der Zugleitung in Verbindung – heute.

In vergangenen Tagen setzte die Bahn auf das Telefon als Kommunikationsmittel: Allerorten standen Fernsprecher an der Strecke (daher nennt man sie auch Streckentelefone), wo es Informationsbedarf geben könnte – außer an den Signalen, die für die zweite Bezeichnung Signalfernsprecher Pate standen, auch auf unbesetzten Bahnhöfen, an Bw-Ausfahrten mit Wartesignal, an Haltestellen und an den verschiedensten anderen Stellen. An vielen Stellen sind sie heute überflüssig, mitunter wurden sie durch „modernere“ Sprechsäulen ersetzt, doch auf vielen Nebenstrecken hat sich das Telefon bis heute gehalten.

Die Fernsprecher sind entweder in größeren oder kleineren Buden (oft aus Wellblech, später aus verzinktem Stahlblech) mit Schreibmöglichkeit untergebracht (H0-Modelle z. B. von BEMO [groß] oder MBZ bzw. PTLBAHN [klein]), in denen etwa die notwendigen Eintragungen in Meldebücher vorgenommen und Zuglaufmeldungen abgegeben werden, oder sie hausen in kleinen grauen Kästen (der hier vorgestellte Erbert-H0-Modell-Bausatz). Den Zugang zu den Telefonen verschafft ein genormter Vierkantschlüssel, den jeder Lok- und Zugführer mit sich führt.

Für eine vorbildgerechte Ausstattung Ihrer Nebenbahn sind sie eigentlich unverzichtbar – eigentlich deswegen, weil ihr Fehlen kaum einem Betrachter spontan auffällt, es sei denn, Sie haben hier und da ein Streckentelefon aufgestellt und es an anderer Stelle vergessen. Aber da Sie vorbildbewusst sind, werden Sie sicherlich spätestens ab jetzt für ausreichende Kommunikationsmöglichkeiten sorgen.

Bei Erbert gibt es die Streckentelefone im Zweierset fertig, bei Versendern wie SMDV oder Conrad auch im Bausatz-Fünferpack. Ich habe dieses Mal den Versand von SMDV getestet – und war mit dem schnellen und preisgünstigen Service mehr als zufrieden.

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Ein kleiner Polybeutel enthält fünf graue kantenscharfe Kunststoff-Spritzlinge, an denen sich alles Erforderliche vom Kasten über den Außenwecker bis zum Montagepfahl findet, fünf papierene F-Tafeln, damit die Streckenfernsprecher auch als solche vorschrifts- und vorbildgemäß gekennzeichnet werden können, und eine etwas sparsame Bauanleitung.

Der Zusammenbau ist nicht schwieriger als bei jedem anderen Kunststoff-Zubehörbausatz, mit den üblichen Polystyrolklebern sind die wenigen Teile schnell verschweißt, und ein Tröpfchen Sekundenkleber hält die Tafel (Extratipp: Die Klebefläche vor dem Aufkleben weiß lackieren, dann scheint das Grau nicht durch). Aber natürlich lässt sich auch hier etwas verbessern:

In erster Linie fördert das farbliche Hervorheben einiger gespritzter Details (Läutwerk, Griffe, Scharniere) den Gesamteindruck erheblich, und auch ein paar Witterungsspuren machen sich gut. Von vorn und von der Seite macht das Modellchen damit schon eine gute Figur – aber von hinten? Der Kasten ist, um Einfallstellen vorzubeugen, hohl gespritzt und hinten offen. Der Montagepfahl deckt diesen offenen Rücken nur zum Teil.

Einfache Abhilfe schafft ein kleines Stück Papier, von hinten aufgeklebt und grau lackiert. Der solcherart geschönte Rücken kann nun ebenfalls vollends entzücken. Dann kommt der Kasten an den Pfahl, und ein matter oder seidenmatter Klarlacküberzug macht auch die farblichen Veränderungen dauerhaft.

Wer sich mehr Mühe machen will, verspachtelt und verschleift das Loch in der Rückseite. Ein kleiner Kunststoff-Schnipsel hilft, teuren Spachtel zu  sparen. Danach, wie gehabt, lackieren und "pfählen".

Fertig zum Aufstellen: Mit einem 2,3 mm starken Bohrer wird ein gut zentimetertiefes Loch in die Anlagenoberfläche gebohrt und der Pfahl eingesteckt – das wars schon. Ein am Pfahl angespritzter Kunststoffbund deckt das Loch ab und sorgt gleichzeitig für korrekte Höhe. So macht Ausstatten Spaß! Kostenpunkt je Teil: Kaum mehr als ein Euro.

Wenn Erbert auch eine weit verbreitete Befestigungsart gewählt hat, kann man gerade hierbei leicht und vielseitig abwandeln: Die Kästen hängen hier und dort auch an einer Wand (Nasen für die Rohrmontage abschleifen) oder einem Leuchten- oder Telefonmast, oder sie sind statt mit einem zentralen Rohr mit zwei Winkeln (Nasen…) aufgestellt. So wird aus einem halben Dutzend gleicher Modelle ein halbes Dutzend Unikate…

...aktuelle Baustelle - Fotos in Kürze!

               I. A. b. Signalfernsprecher von NOCH (14306)    


...aktuelle Baustelle - Text und Fotos in Kürze!

               I. A. c. Weinert Weichenstellbock (7230)

Seit etlichen Jahren bietet Weinert einen Weichenstellbock für die Schmalspur an. Der Bausatz besteht aus vier Einzelteilen, von denen drei an einem gemeinsamen geschwärzten Messinggussbaum sitzen: der Lagerbock, der Stellhebel mit Gewicht und Handgriff und ein Schwellenlagereisen. Außerdem liegt gerade gerichteter Messingdraht zur Nachbildung der Stellstange bei. Nicht ganz vorbildgerecht kommt das Modell ohne Gelenkverbindung zwischen Gewicht und Stellhebel aus, dafür ist es beweglich und filigran - und eine Herausforderung an Fummelfreude und Geduld.

   

Links: oben der abgetrennte, noch nicht versäuberte, aber bereits aufgebohrte Stellhebel, unten Lagerbock und Schwellenlagereisen, noch am Gussbaum. Rechts: Der Stellhebel ist probehalber auf den Lagerbock aufgesteckt.

Für BEMO-Weichen empfiehlt Weinert in der knapp gehaltenen Anleitung, den Weichenbock direkt auf die längere Schwelle an der Stellschwelle zu setzen und die andere Langschwelle zu kürzen. Sinngemäß dürfte dies wohl auch für die Glöckner-Weiche gelten.

Ziel ist es, den Weichenstellbock so aufzubauen und zu positionieren, dass das Gewicht beim Umstellen der Weiche seine Lage ändert und die Stellung der Weiche erkennen lässt. Außerdem soll an der Farbe des Gewichts unterscheidbar sein, ob es sich um eine Weiche mit definierter Grundstellung (schwarz - weiß; liegt die Weiche in Grundstellung, weist die schwarze Hälfte nach unten) oder um eine Rangierweiche (gelb lackiert) handelt.

Die große Bohrung des Stellhebels ist für den Lagerzapfen zu knapp, für ein bewegliches Modell muss sie erweitert werden. Ich habe sie vorsichtig auf 0,8 mm aufgebohrt.

Der Stellweg der Glöckner-Weiche - und fast aller anderen H0e-Weichen - beträgt rund 2 mm. Verbindet man die Weichenstellstange der Weiche und den Weichenstellhebel mit dem beiliegenden Messingdraht, indem man den Draht in die im linken Foto erkennbare kleine Bohrung (links von der großen) einfädelt, ergibt sich nur eine unbefriedigende, vom Vorbild stark abweichende Lageänderung des Gewichts um wenige Grad, wenn die Weiche umgelegt wird. Eine zeichnerische Überprüfung mit CorelDraw! ergab, dass eine befriedigende Umstellbewegung nur zu erreichen ist, wenn die Bohrung für den Verbindungsdraht deutlich näher an der Drehachse liegt und die Drahtöse am Stellhebel weiter ist als für den klemmfreien Umstellvorgang nötig. Also habe ich eine zusätzliche Bohrung mit 0,5 mm Durchmesser eingebracht. Ein Probeaufbau bestätigte die mit CorelDraw! herausgearbeiteten Ergebnisse; er zeigte auch, dass ein gerader Verbingungsdraht mit der Drehachse kollidierte und damit den Stellweg immer noch einschränkte. Eine Kröpfung des Drahtes um etwa 30° beseitigte dieses Manko, und der Stellhebel führt jetzt eine Drehbewegung von rund 100° aus, bei der er mit Schwerkraft das Spiel in den Drahtgelenken ausnutzt - Ziel erreicht! Die Stellung des Hebels zeigt eindeutig die Lage der Weichenzungen an, und auch der optische Eindruck, dass das Stellgewicht die Weichenzungen an die Backenschienen andrückt, ist jetzt stimmig.


                                   Probeaufbau: Der Stellhebel zeigt eindeutig "gerade" oder "Abzweig", der Rest ist Justierarbeit.                                     Das Gewicht am Stellhebel ist noch nicht versäubert, der Gusszapfen wird noch entfernt werden.

Ein letztes Problem ist die Sicherung des Stellhebels auf dem Lagerbock-Zapfen. Schließlich soll er auch zuverlässig an seinem Platz bleiben, wenn das Modul, auf dem die Weiche verbaut ist, 500 km per Lkw zu einer Ausstellung transportiert wird.

Vorsatz und Realität: Die Intermodellbau kam doch zu schnell, zum Aufrüsten blieb nicht genug Zeit, so dass das Projekt Weichenstellbock zunächst liegen blieb. Allerdings bot sich in Dortmund die Gelegenheit, Herrn Weinert nach seiner Lösung zu fragen: Eine kleine Messingscheibe (liegt dem Bausatz nicht bei) entweder vorsichtig mit Zweikomponentenkleber auf den Zapfen kleben oder besser (und mindestens ebenso vorsichtig) auflöten; dabei soll die Schwärzung des Zapfens in den nicht zu verlötenden Bereichen erhalten bleiben...

Eine Falle für den Praktiker soll nicht unerwähnt bleiben: Wenn das Stellgewicht auf der dem Gleis zugewandten Seite liegt, muss hier der volle Lichtraum nach NEM frei bleiben, bei H0e also mindestens 18 mm beidseits der Gleismitte, bei H0m 19 mm, bei Rollbock- oder -wagenbetrieb je 24 mm, und wenn der Stellbock auf der Abzweigseite steht, kommt bei engen Weichen nochmals ein Sicherheitszuschlag nach NEM 103 hinzu.

...wird fortgesetzt

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          I. B. Anlagenausgestaltung

                    I. B. a. Ladegut

                         I. B. a. aa. Paletten von KoTol

Heute sind sie allgegenwärtig – aber wussten Sie, dass die Euro-Pool-Palette mit dem Maß 80 x 120 x 14,4 cm erst 1963 von den Bahnverwaltungen des EUROP-Abkommens eingeführt wurde? Anfangs waren sie recht selten anzutreffen, erst gegen Ende der 1960er besetzten sie ihre beherrschende Rolle. Sie sind also Standardzubehör für die späte Epoche III.

Doch auch vorher wurden schon hölzerne Packhilfen benutzt, um Güter einfacher und schneller laden und entladen zu können. Bereits in der Länderbahnzeit wurden Paletten und Palettenkartons auch an Güterschuppen und Ladestraßen umgeschlagen. Ihre Maße waren noch nicht standardisiert, die Größe wurde einfach dem jeweiligen Ladegut angepasst. Meist handelte es sich, zumindest offiziell, um Einwegpaletten, die nach dem Gebrauch oft zu Brennholz verarbeitet wurden. Robustere Exemplare wurden jedoch gern als willkommene Helfer im Stückgutlager weiter genutzt, und sie waren in und vor Lagerschuppen omnipräsent. Bis heute existieren neben den Europaletten noch etliche Spezialformate, z. B. „Brunnenpaletten“ für Mineralwasserkisten, meist 110 x 107 cm, „Industriepaletten“ mit meist 120 x 100 cm oder „Großpaletten“, 200 x 120 oder 200 x 125 cm groß. Außerdem werden für alles und jedes Packgut auch weiterhin Einwegpaletten in allen erdenklichen Maßen genutzt, und neben dem klassischen Baustoff Holz werden zunehmend auch Kunststoff und Spanwerkstoffe eingesetzt.

KoTol widmet sich dem Thema Paletten mit zurzeit (Stand August 2010) 13 Artikeln in Bausatzform, einzig die Europalette ist auch fertig erhältlich.

Wie nun sieht solch ein Bausatz aus, und wie bekommt man ihn zusammen? KoTol liefert einen kleinen Kunststoffbeutel, in dem sich (Artikel 87-6670: „Holzpaletten-Set Bausatz“) drei lasergravierte Holzteile unterschiedlicher Stärke und eine kurze, knappe Bauanleitung finden. Daraus entstehen sechs verschiedene Paletten in fünf Größen - und einsetzbar ist das Ganze ab Epoche I bis in die Neuzeit.

 
Links: Drei briefmarkengroße Holzteile, an- und duchgelasert, und


rechts: eine kurze, knappe, aber ausreichende Bauanleitung, das ist der Bausatz 87-6670.
 

Nur ganz schwach angelasert sind die „Nummern“, auf die die Bauanleitung verweist. Hat man sie das erste Mal gefunden, findet man sie, solchermaßen „geeicht“, ohne Probleme immer wieder, auch auf KoTols anderen Bausätzen. Die schwache Gravur reicht also völlig aus, und im Nu sind die richtigen Kanthölzer den Bretterlagen zugeordnet. Sie werden mit einem Cuttermesser oder einem Skalpell an den Schmalseiten aus dem Zuschnitt herausgetrennt.

 
Links:
Die Vergrößerung macht die angelaserten Nummern und die Klebemarkierungen deutlich erkennbar.

Rechts:
Ein Skalpell reicht zum Heraustrennen der "Kanthölzer".

 

Der Werkzeugbedarf hält sich in Grenzen: Außer dem bereits erwähnten Messer brauchen wir noch eine Pinzette und eine Nadel oder ein dünnes Drahtstück zum Leimauftragen, das ich der besseren Handhabbarkeit wegen in ein Stiftenklöbchen eingespannt habe. Ein Marmeladenglasdeckel dient als Zwischenlager für den Klebstoff.


Mit einem dünnen Drahtstück - hier in ein Stiftenklöbchen eingespannt, damit man etwas in der Hand hat - werden von dem Konservenglasdeckel kleinste Klebstofftröpfchen aufgenommen und auf die angelaserten Klebestellenmarkierungen getupft, die Pinzette hilft beim Platzieren der winzigen Kanthölzer. Der Kleber soll beim Aufsetzen der Kanthölzer nicht an den Seiten herausquellen - das ist die einzige wirkliche Herausforderung.

Die ruhige Hand ist selbstverständlich...

An Klebstoffen habe ich einen handelsüblichen Alleskleber, Ponal (Holzleim) und Sekundenklebergel ausprobiert – alle mit gutem Ergebnis, wobei der Holzleim am schwierigsten sauber zu platzieren ist, die aufgesetzten Tröpfchen sind einfach schnell zu groß. Nach dem Verkleben sind die fragil aussehenden Paletten erstaunlich stabil. Sie lassen sich mit feinstem Schleifpapier (schmalen Streifen auf Holzleistchen aufkleben, fertig ist die „Schleifpapierfeile“) wirklich gut an den Schmalkanten finishen, mehr Nacharbeit ist nicht erforderlich.




1 -2 - 3 - fertig!

Im Handumdrehen sind die Kanthölzer aufgeklebt.

Die starke Vergrößerung lässt noch besser erkennen, wie schön ungleichmäßig die Bretterlage gelasert ist - für Einwegpaletten wird halt oft Holz verwendet, das für nichts anderes mehr zu brauchen wäre.

Auch ohne weitere farbliche Nachbehandlung erwecken schon zwei, drei Packbretter am Güterschuppen gleich den Eindruck, dass hier auch etwas umgeschlagen wird – zu einem Einzelpreis von weniger als 50 Cent und bei einem „Arbeitsaufwand“ von etwa 5 bis 10 Minuten ein uneingeschränkt empfehlenswertes Zubehörteil.

Wer es "benutzt" mag, kann den Echtholz-Teilen mit Beize, verdünnter Wasserfarbe oder verdünnten handelsüblichen Modellbahnlacken zusetzen. Eine Ponalverklebung könnte allerdings bei Wasserfarben oder Beize aufgeben und sich wieder lösen. Auch Kreide- oder Pulverweathering sind möglich. Und wer den Mut zur kontrollierten Zerstörung aufbringt, kann eine Palette auch brechen - da ist dann halt der unachtsame Traktorfahrer drübergerollt. Aber für soviel Gewalt sind die Teilchen fast zu schön...

KoTols andere Palettenbausätze werden genauso verarbeitet, nur dass statt verschiedener jeweils mehrere gleiche Paletten entstehen. Bei dem moderaten Eintrittsgeld und der einfachen Verarbeitung wird man sich aber sicher den einen oder anderen weiteren Bausatz zulegen.

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                         I. B. a. bb. Holzkisten von KoTol

Auch heute noch dienen einfache Holzkisten als Packmittel für mehr oder weniger empfindliche Güter. Insbesondere Maschinen und größere Maschinenteile werden in einer maßgeschneiderten Holzkiste verfrachtet. Meist sind an der Unterseite Kanthölzer angebracht, damit die Kisten mit Gabelstapler und Hubwagen aufgenommen oder gekrant werden können.

Während heute mehrere Packstücke der gleichen Ware überwiegend kartonverpackt auf der genormten Europalette gestapelt und mit Stretchfolie gesichert werden (und mit dem Speditions-Lkw just in time beim Kunden einlangen), hatte früher die hölzerne Transportkiste diese Schutz- und Sammelfunktion zu übernehmen. Waschmittelkartons, Radioempfänger, Lebensmittelpackungen - all dies wurde in Holz verpackt und der Bahn zum Transport übergeben. Heute findet sich die Kiste bei kleinvolumigen Waren allenfalls noch bei edlen Weinen und Weinbränden...

KoTol hat dem Thema Holzkiste ein ansehnliches Sortiment gewidmet, fertig oder als Bausatz, und Sie können in Ruhe auswählen, was Ihre Bahnverwaltung transportieren soll - oder sich als Kistenfabrikant mit einem Gleisanschluss selbstständig machen.

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                    I. B. b. sonstige Ausstattung

                         I. B. b. aa. Sackkarre von KoTol

Säcke, Säcke, Säcke – und immer nur tragen? So geht das nicht, eine Karre muss her. Gut, dass unser Modellsäckelieferant das auch so sieht. Also bietet KoTol natürlich auch eine feine Sackkarre als Fertigmodell an.

Für Modellbauer mit ein wenig Zeit und guten Nerven gibt es den aus Neusilber geätzten Bausatz mit ankonstruierter Montagehilfe für sechs Euro weniger. Nur Mut – es geht!

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                         I. B. b. bb. Holzleitern von KoTol

Haben Sie einmal darauf geachtet, wie viele Leitern Sie im Laufe eines Tages sehen? Nun – zu Hause werden es nicht allzu viele sein, aber draußen: Zur Gartenarbeit werden sie gebraucht, zum Plakatekleben, zum Anstreichen, bei der Dachreparatur, zum Anbringen von Werbeschildern, zum Reinigen der Dachrinne…

Nur folgerichtig, dass Sie auch auf Ihrer Modellbahnanlage die Steigehilfen brauchen (können). KoTol hat sie in 2 m, 2,5 m, 3,5 m, 5 m und 7 m Vorbildlänge im Angebot, und Bockleitern gibt es auch in zwei Höhen, beide als Fertigmodell und als Bausatz (Zitat KoTol: "für erfahrene Modellbauer mit Geduld und guten Nerven"). Die beweglichen (!) Bockleitern sind Ätzteile, die einfachen Leitern aus Echtholz.

Klappt – und lohnt – der Selbstbau? Zumindest an die Holzleitern könnte man sich ja einmal wagen.

Was das Klappen angeht, gibt es hier ein Argument gegen Pessimismus: Der größere Teil des sonderbriefmarkengroßen Holzleitern-Bausatzes ist Montagehilfe
.

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                         I. B. b. cc. Milchladerampen von KoTol

Heute wandert die Milch von der Melkmaschine in den bäuerlichen Kühltank, dann kommt der Milchlaster mit Kühlung und holt den weißen Rohstoff ab. In der Molkerei wird wieder in den gekühlten Sammeltank umgepumpt, und dann entsteht eine Vielzahl von Produkten: Trinkmilch, Sahne, Butter, Yoghurt, Käse, Milchpulver…

In den 1960er Jahren ging es noch ein wenig anders zu. Jeder Bauer, der 3 oder 4 Kühe hatte (oder auch deutlich mehr), besaß Milchkannen, die als Zwischenlager für die ermolkene Milch dienten. Morgens und abends wurden die vollen Kannen, versehen mit der Bezeichnung des liefernden Hofes, zu Sammelstellen gebracht, wo der Landwirt dann die gleiche Menge leerer Kannen mitnahm. Von den Sammelstellen ging es per Traktorgespann, Lastzug oder auch per Eisenbahn (zu festgesetzten Zeiten!) zur Molkerei, wo die Kannen verwogen, verbucht, geleert und gereinigt wurden, damit sie für den nächsten Umlauf zur Verfügung standen. Gekühlt wurde nur, wo es ohne großen Aufwand möglich war.

Solche Sammelstellen waren meist einfache erhöhte hölzerne Plattformen, damit man ohne große Anstrengung vom Hänger oder vom Leiterwagen (nicht jeder Kleinbauer besaß einen Traktor!) überladen konnte. Zwei solcher „Milchrampen“, eine ohne, eine mit Aufstieg, hat KoTol im Angebot, als gealterte Fertigmodelle und als Holzbausätze (Milchkannen gibt’s bei KoTol – oder bei modellbau kreativ oder bei Weinert).

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                         I. B. b. dd. Bauwagen von NOCH (14201)


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II. Straßenfahrzeuge und landwirtschaftliches Gerät

          II. A. Lkw-Oldtimer aus Metall und Kunststoff

                    II. A. a. Kunststoffbausätze

Klassische Gebäudebausätze bestehen aus thermoplastischen Kunststoffen, meist Polistyrol. Das unter hohem Druck verarbeitete Material erlaubt das Spritzen auch dünner Strukturen von weit unter einem Millimeter Stärke. Die Teile sind in Grenzen biegbar, ohne zu brechen.

Die Bauteile werden beim Montieren in aller Regel verschweißt: Die üblichen Plastikkleber bestehen im Wesentlichen aus einer den Kunststoff anlösenden Chemikalie. Nach dem Verdunsten dieses Lösungsmittels härtet der Kunststoff wieder aus, die Polymerketten der mit leichtem Druck zusammengefügten Teile verhaken sich buchstäblich ineinander, und die Klebestelle wird fest und belastbar. Auch mit Trichlorethen (krebserregend!) und Nitroverdünnung (feuergefährlich!) lässt sich dieser Erfolg erzielen.

Die Fahrzeugbausätze von kibri und Preiser bestehen ebenfalls aus Polistyrol und können daher mit den üblichen Klebern von Faller, kibri, Vollmer usw. aufgebaut werden (II. A. a. aa.). Überdies sind sie bereits eingefärbt/durchgefärbt, so dass Sie sie nach der Montage lackieren können, aber in der Regel nicht müssen. Klar, dass den Kunststoff anlösende Lacke sich von selbst verbieten.

Ebenfalls zu den Kunststoffen zählen Resin und ähnliche Kunstharze, aus denen in Gießformen Modelle nachgeformt werden können. Gussstärken unter einem Millimeter sind selten, das Material ist eher spröde und bruchempfindlich. Kunstharzpolymere sind duroplastisch (nicht schmelzbar) und somit nicht zum Verkleben mit Lösungsmittelklebern geeignet. Hier kommen Sekunden- und Zweikomponentenkleber zum Einsatz (II. A. a. bb.).

Die Gussteile sind meist schmutzigweiß, selten grau oder (fast) klar, und die Modelle müssen nach dem Zusammenbau (mitunter zweckmäßigerweise auch während des Zusammenbaus) lackiert werden. Erfolgt die Lackierung in mehreren Arbeitsgängen, muss auf die Verträglichkeit der verwendeten Lacke untereinander geachtet werden.

                    II. A. a. aa. aaa. Lastzugbausatz von kibri (14029)

Lange schon im kibri-Programm und für mich noch immer unverzichtbar ist dieser typische Kiesbomber der 1960er. Schließlich muss die Gummieisenbahn auch bei mir der schienengebundenen Abfuhr von Bodenschätzen heftig Konkurrenz machen.

Ordentlich abgespritzte Kunststoffteile machen den Zusammenbau grundsätzlich zu einem Vergnügen. Man kann durchaus die Teile von den Spritzlingen abtrennen (besser schneiden als brechen oder drehen!), ein wenig versäubern und dann mit einem Polistyrolkleber zusammensetzen. In einer knappen oder guten Stunde ist dann alles vorbei. Man kann sich aber auch, wie hier, etwas mehr Arbeit machen, oder sogar viel mehr...

Der Lastzug wird einige kleine Modifikationen über sich ergehen lassen müssen, die seinem Aussehen durchaus zuträglich sind. Gut, wenn man dann, wie hier, auf eine gesunde Basis zurückgreifen kann.

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                    II. A. a. aa. bbb. Dreiseitenkipper von Preiser

Preiser ist bekannt für seine Miniaturfiguren, so bekannt, dass unser H0-, N- oder Z-Abbild liebvoll "Preiserlein" gerufen wird. Zu Unrecht wird dabei oft vergessen, dass Preisers Angebot weit breiter ist und u. a. auch Bausatz- und Fertigmodelle von H0-Fahrzeugen enthält.

Das Unternehmen hält sein Angebot übersichtlich: Immer wieder kommen neue Modelle hinzu, dafür werden andere nicht mehr produziert. Bei mir in der Schublade liegen noch zwei ältere zur Zeit nicht im Handel erhältliche Bausätze, von denen einer hier, endlich zusammengebaut, meinen Einsatzbestand für das Sandwerk weiter komplettieren soll. Natürlich muss der - von Haus aus gute - Bausatz auch wieder einige Verfeinerungen über sich ergehen lassen.

 


 
Oben: Sauber abgespritzt sind die Teile,die sich problemlos fügen lassen.

Unten: Der Anguss für das Führerhaus liegt innen, er muss allerdings bei der Montage entfernt werden.
Oben: Preiser hat reichlich Decals beigepackt.

Unten: Den Anguss sauber zu entfernen wird reichlich schwierig werden. Auch die Scheibenwischer wirken aus dieser Perspektive etwas massiv.


 

 

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          II. B. Traktoren und Zugmaschinen

          II. C. Anhänger

          II. D. Ackergeräte

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III. Was die Lok so zieht

Hand aufs Herz: Haben Sie eine Modellvitrine? Oder eine Rollmaterialsammlung im Schrank? Wenn nein – lesen Sie vielleicht trotzdem weiter. Wenn ja: Wie sieht denn bei Ihnen das Verhältnis zwischen Lok- und Triebwagenmodellen einerseits und Wagenmodellen andererseits aus? 10, 12 Wagen je Lok – oder eher umgekehrt? Meistens ist es eher das Letztere

Woran liegt das? Nun, die Antwort ist vielschichtig (sicher unvollständige Aufzählung):

1. An einer Lok, zumal an einer Dampflok, ist einfach „mehr dran“ als an einem Wagenmodell.

2. Eine Lok/ein Triebwagen hat einen eigenen Antrieb und ist auf dem Gleis weniger statisch als der Waggon – wenn sie denn je auf dem Gleis steht.

3. Für Schmalspurliebhaber gibt es nur wenige fertige Wagenmodelltypen.

4. Zehn Wagenmodelle kosten oft deutlich mehr als eine Lok.

5. Der Zeitaufwand, einen Triebfahrzeugbausatz aufzubauen und zu lackieren, liegt je nach Komplexität bei 20, 30, 40, 50 Stunden oder auch schon einmal mehr – für ein einzelnes Wagenmodell sind es sicher auch 5, 6, 7 oder gar 10 Stunden, für 10 Modelle halt das Zehnfache.

6. Die meisten Kleinserienhersteller und Händler vernachlässigen den Waggonbereich bewusst: Ein Lokbausatz für 450 Euro ist für den Hersteller ein Einzelumsatz mit einer brauchbaren Marge (nicht zu verwechseln mit „Gewinn“: Schließlich wollen erst einmal die Vorlaufkosten [Recherche, Konstruktion, Urmodell- und Formenbau und/oder Ätzfilmerstellung, Zukauf von Komponenten und Material, Fremdarbeiten, Maschinenkosten, Kontrolle, Konfektionierung, Verpackung, Versand, Teilnahme an Messen, Handelsspanne] eingespielt sein, erst danach fängt vielleicht Verdienen an), wogegen ein Wagenbausatz bei einem Volumen von vielleicht 40 oder 50 Euro deutlich weniger Marge je Umsatz einspielt.

Aber es gibt auch einen wahren Waggonspezialisten: Schlosser bietet neben einigen wenigen Triebfahrzeugmodellen eine breite Palette von Wagenmodellen an, durchweg in Messingätztechnik, allerdings in der Regel nach ostdeutschen Vorbildern. Verständlich, denn die Schmalspurmodellbahnerei ist im Osten der Republik verbreiteter als in den alten Bundesländern, schließlich ist das Vorbild dort noch recht präsent. Schlosser hat sich mit seinen zahlreichen realisierten Modellprojekten einen Erfahrungsschatz erarbeitet, von dem auch andere Anbieter profitieren können: Er bietet Konstruktion, Ätzfilmerstellung und Metallätzen auch als Dienstleistung an.

Solch einen Kooperationspartner wünscht man sich, wenn man sich in den Kopf gesetzt hat, das Modellangebot um einige interessante Typen zu vergrößern, nicht zuletzt, weil man selbst ein besonderes Interesse an diesen Modellen hat. Und so kam es, wie es kommen musste: Frank Tümmeler hat einige Güterwagen der Euskirchener Kreisbahnen recherchiert und die von ihm erarbeiteten Unterlagen zur Modellkonstruktion an Schlosser gegeben. Was dabei herauskam, kann sich sehen lassen: Stimmige Modelle nach Vorbildern, die es auf bis zu 60 Einsatzjahre brachten. Und die vertreibt Frank Tümmeler nun exklusiv selbst.

          III. A. Waggons in Mischbauweise (Weißmetall/Messing/Kunststoff)

                    III. A. a. Offener Drehgestell-Vierachser (Weinert 6012)

"Sehr einfache Montage" verheißt der Katalogtext von Weinert. Das stimmt sicher - für den aus Weißmetallgussteilen bestehenden Wagenkasten in bekannter Passgenau-Qualität. Die Messingguss-Drehgestelle jedoch haben sicher dafür gesorgt, dass so macher Bausatz unvollendet oder ein Vitrinenstück blieb. Ansonsten jedoch hält sich der Aufwand wirklich in Grenzen. Allerdings ist der fertige Wagen recht schwer, was Weinert wohl dazu veranlasst haben dürfte, bei seinen späteren Schmalspurmodellen von den gegossenen Wagenkastenwänden abzugehen. Heute bevorzugt man in Weyhe den geätzten Wagenkasten und biegt ihn für die verwöhnte Kundschaft schön winklig vor.

Ich habe (bisher?) keinen 6012er Bausatz aufgebaut, aber das Untergestell gleicht dem des weiter unten vorgestellten vierachsigen gedeckten Güterwagens. Dort sind die kritischen Stellen beim Zusammenbau beschrieben - und damit entschärft...



                    III. A. b. Ow der EKB aus der Nummerngruppe 201 - 300 (Schmalspurbedarf)

Die Wagen wurden - die erste Serie ist abverkauft, in Kürze soll nachgefertigt werden - sowohl einzeln als auch im Dreierset für H0m und H0e angeboten. Hier befasse ich mich mit dem Dreierset, das ein gebremstes und zwei ungebremste Fahrzeuge umfasst. Ich baue es - natürlich - vorbildwidrig in H0e...

Die schlichte Kartonverpackung enthält eine siebenseitige Bauanleitung, der eine Seite mit Informationen über das Vorbild und EKB-Modelle auch anderer Hersteller vorgeheftet ist, drei sauber an- und durchgeätzte Messingplatinen, drei Beutel mit je einem Industriechassis (mit Achslagern, Achsen mit aufgezogenen Rädern, Bügelkupplungen), einen Schiebebild-Beschriftungssatz - und drei Faltschachteln (ohne Aufbauanleitung), die zum Aufbewahren der fertigen Modelle zu dienen bestimmt sind.

   

All inclusive: Aus diesen Teilen sollen – und werden – drei komplette O-Wagen-Modelle werden

Frank Tümmeler bevorzugt ein Industriefahrwerk als Fundament seiner Modelle. Damit stimmen die Laufeigenschaften der Stahlachsen in den Achslagern, und das Fahrwerk ist winklig. Das Chassis ist aus Kunststoff gespritzt und muss einige Änderungen über sich ergehen lassen.

 

Ein verlässliches Fundament - von Tillig

Wer, wie ich, daran geht, die drei Wägelchen parallel aufzubauen, tut gut daran, peinlichste Ordnung zu halten und drei als Zwischenlager fungierende Kästchen mit den Wagennummern 221, 285 und 297 zu versehen, den Betriebsnummern der fertigen Modelle, da sich die Ätzplatinen unterscheiden.

Kurzer Werkzeugcheck: Scharfe Klinge zum Heraustrennen der Teile aus der Ätzplatine, Arbeits- und Lötunterlage, Flammlöter und Elektrolöter, Lot und Flussmittel (Phosphorsäure), Aceton (aus der Apotheke), alte, scharfkantige Ballastbleche und Pertinax-Abschnitte als Biegehilfen, einige kleine Zangen, zwei gute Pinzetten, Wäsche- und Haarklammern und Stecknadeln zum Fixieren, Messschieber, Stielfeilkloben, Stiftenklöbchen und Bohrer, Feilen, Sekunden- und Zweikomponentenkleber - mehr als genug! Zumindest teilweise werde ich löten, obwohl sich der Bausatz auch zur Klebemontage eignet, aber sicher ist sicher, schließlich soll der O-Wagen ab nächstem Frühjahr im harten Ausstellungseinsatz Sand transportieren. Sandtransport im Messingmodell - welch ein Sakrileg!

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„Achtung – Bauanleitung vor Montagebeginn unbedingt vollständig durchlesen!“ Diesen Satz finden Sie so oder so ähnlich bei jeder Bauanleitung für ein komplexeres Modell – und Sie sollten ihn auch bei Ihrem hundertsten Bausatz beherzigen. So bekommen Sie ein Gefühl für die zu erwartenden Klippen, und Sie können entscheiden, ob Sie in der beschriebenen Reihenfolge vorgehen oder lieber die Abfolge ändern wollen, also vielleicht zuerst den Wagenkasten und dann erst das Chassis montieren wollen.

Die Bauanleitung zeigt den Aufbau in der Reihenfolge (Messing-)Grundplatte – Chassis – Wagenkasten. Ich ziehe vor, zunächst die Chassis und die Ballastplatten zu ändern, denn das sind die „Grobarbeiten“.

Die Ausschnitte in den Ballastplatten müssen länger werden, um Platz für die zurückzuverlegende Kupplungsbefestigung zu schaffen. Mit einer Feile und einiger Geduld ist das gut zu bewerkstelligen – mit steht dafür eine kleine Fräse zur Verfügung, die das im Handumdrehen erledigt.

Dann folgt das „symmetrische Kürzen des Fahrwerks auf 60 mm Gesamtlänge“. Überraschung beim Vermessen: Das hat Schmalspurbedarf, bis auf einige Zehntel, schon erledigt! Ob das bei der Nachproduktion wohl auch so sein wird? Egal, senkrecht gehalten und über Schleifpapier geführt verliert das Kunststoffteil die Überlänge im Nu.

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                    III. A. i. Vierachsiger Pufferwagen
(Weinert 6065)


1962/63 führte die Steinhuder-Meer-Bahn Rollbockbetrieb ein. Den dabei notwendigen Zwischenwagen zur Kupplung aufgebockter Normalspurwagen mit dem Schmalspurbestand baute die Betriebswerkstatt aus einem vierachsigen gedeckten Güterwagen (wie Weinert 6011) selbst um. Für die Bedürfnisse der Bahn reichte es aus, nur einseitig eine Regelkupplung anzubauen (die weitaus meisten Pufferwagen tragen beidseitig eine Regelkupplungsbohle). Das Vorbild ist heute im Bestand des DEV in Bruchhausen-Vilsen - und das Modell im Sortiment aus dem benachbarten Weyhe.

Wenn Sie eines der vorangehend beschriebenen Wagenmodelle bereits aufgebaut haben, stellt dieser Sonderling keine besondere Herausforderung dar. Deswegen legen wir hier den Fokus auf die Seite mit der Regelpufferbohle.

Wie üblich bei Weinert: Vorgekanteter Wagenkasten auf Schaumstoffkern.
 
Deutlich ist zu sehen, dass links die untere Partie des Wagenkastens für die Normalspurpufferbohle verstärkt ist. Die Ätzungen hierfür finden sich im Türausschnitt.
 
Auf der Oberseite: Zwei Türprofile und eine Türverbretterung.

 
Etwas empfindlich ist das rechts überstehende Trittbrett - eine Unachsamkeit, und es ist verbogen oder, schlimmer, geknickt.


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          III. B. Messingbausätze


Falten, falten, falten, falten, biegen - so wird aus der ebenen Ätzplatine ein durchaus voluminöses und detailliertes Etwas, das auch Achsen zu führen vermag. Bernd Schlosser führt mit einer noch hinreichend umfangreichen Bauanleitung ins Ziel. Und auch die Bausätze von GI (Gerhardt Iwanczyk) bekommen einige "erfahrene Modellbauer" (und diese Warnung ist durchaus ernst gemeint!!!) auf die Reihe - sie müssen sich hier allerdings mit deutlich weniger Hilfestellung begnügen. Was aus dem ehemals breiten Personen- und Güterwagen-Angebot mit den Schwerpunkten sächsische Bahnen, MPSB, GMWE und SWEG (!) noch lieferbar ist, müssen Sie allerdings schon selbst herausbringen: Herr Iwanczyk hat sein Gewerbe schon 2002 aufgegeben und liefert "nur noch auf privater Basis". Aus diesem Grund findet er sich auch nicht in meiner Zusammenstellung der Modell-Hersteller. Aber anscheinend gibt es die Wagenmodellbausätze noch vollständig, bei Triebfahrzeugen muss man sich die Technik mittlerweile andernorts zusammenkaufen.

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IV. Triebwagen und Diesellokomotiven

          IV. A. Zweiachser


          IV. B. Drehgestellfahrzeuge

          IV. C. "Krokodile" und Gelenkzüge

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V. Dampflokomotiven

          V. A. Zwei- und Dreiachser

          V. B. Meyer, Mallet, Klose & Co.


VI. Umbauten

          VI. A. Varianten aus modifizierten Bausätzen

          VI. B. Umbau von Fertigmodellen

          VI. C. Supern und Aufrüsten




VII. Gebäude

          VII. A. Varianten aus modifizierten Bausätzen (Kitbashing)

          VII. B. Verfeinern von Bausatzmodellen

          VII. C. Kleinserienbausätze

          VII. D. Altern und "Einpassen"